Wer in Deutschland Medizin studieren möchte, muss sein Abitur mit einem Schnitt von 1,0 bis 1,2 abschließen. Zu den hohen Anforderungen kommt, dass die Plätze für ein Studium in der Humanmedizin bundesweit rar gesät sind. Viele Studierende weichen aus und streben ein Medizinstudium im Ausland an. Hier erhalten Sie einen Überblick, über die verschiedenen Möglichkeiten.
Immer mehr Deutsche nutzen nach dem Abitur die Möglichkeit, für ein Studium im Ausland. Im Bereich Medizin sind dies nach einer Schätzung des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) jährlich mehr als 8.000 Menschen. Den Studierenden stehen in den verschiedenen europäischen Ländern mittlerweile 66 Hochschulen zur Verfügung. Die Studienkosten, Bewerbungsfristen und Zulassungsverfahren unterscheiden sich von Hochschule zu Hochschule. Bei den regulären Studiengängen in den EU-Ländern gelten für die deutschen Studenten die gleichen Voraussetzungen und Studiengebühren, wie für Einheimische. Besonders viele Studierende entscheiden sich für ein Medizinstudium in Ungarn, Polen oder Tschechien. In Ungarn studieren etwa 2.000 Menschen Medizin. Die Studiengebühren liegen abhängig von der gewählten Hochschule zwischen 8.000 und 16.000 Euro pro Studienjahr. Die Zulassung für einen Studienplatz erfolgt auf fast allen Hochschulen mit einem kostenpflichtigen Zulassungstest. Studierende können zur Finanzierung das sogenannte Auslands-BAföG beantragen.
Bei den Studierenden aus Deutschland steht vor allem das Nachbarland Österreich hoch im Kurs. Mehr als 2.500 Deutsche sind an den Hochschulen des Landes eingeschrieben. An den vier staatlichen Hochschulen in Österreich fallen keine Studiengebühren an. Allerdings müssen die Bewerber zuvor den obligatorischen Aufnahmetest bestehen. Wer ausreichend Geld hat oder von Eltern und Familie finanziert wird, kann sich in Österreich auch für die teuerste Hochschule entscheiden. Das Studienjahr an der Danube Private University kostet Studierende laut der Liste des Centrum für Hochschulentwicklung 27.000 Euro pro Studienjahr. Das Medizinstudium dauert in Österreich normalerweise sechs Jahre. Als Studierender absolvieren Sie entweder ein Bachelorstudium, auf das ein Masterstudium folgt oder ein Medizin-Diplomstudium. Zusätzlich zu einer theoretischen Ausbildung sind während des gesamten Studiums zahlreiche Praxiseinheiten enthalten.
Beliebt bei Studierenden sind auch Rumänien oder Tschechien. Die Studiengänge werden in den EU-Ländern in Englisch abgehalten. In Rumänien und in Tschechien dauert ein Studium der Human-Medizin ebenfalls sechs Jahre und umfasst 12 Semester. An der Masaryk-Universität in Brünn fallen Kosten von 7.810 Euro pro Semester an. Falls Sie sich für die Karlsuniversität in Pilsen entscheiden sind es 7.400 Euro pro Semester. An der Palacky-Universität in Olmütz müssen Sie mit Kosten von 6.250 Euro pro Semester rechnen. Falls Sie im rumänischen Cluj Ihr Studium absolvieren möchten, wird kein Aufnahmetest verlangt. Allerdings müssen Sie Ihre Englischkenntnisse mit einem Zertifikat belegen. Wenn Sie Ihr Auslandsstudium in einem EU-Staat erfolgreich abgeschlossen haben, können Sie selbst verständlich auch in Deutschland als Hausarzt arbeiten. Sie müssen dazu einen Antrag auf Approbation stellen. Der Antrag wird bei der entsprechenden Behörde Ihres Bundeslands gestellt.
Ein Studium im europäischen Ausland ist für junge Studierende empfehlenswert. Besonders dadurch, weil die Studienplätze in Deutschland sehr rar gesät sind. Das Auslandsstudium wird in Deutschland nach einer Approbation problemlos anerkannt.
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